BSVI – Bundesvereinigung der Straßenbau und Verkehrsingenieure macht beim
Kongress BIM in der Infrastruktur Verkehr & Energie 2025 in Dresden
Vorschläge zu mehr Planungs- und Genehmigungsbeschleunigung
Beim diesjährigen Kongress BIM in der Infrastruktur Verkehr & Energie 2025 standen
Anwendungen von BIM/IIM Datenmodellen für Bahn-, Straßen-, Energieinfrastruktur in
Bestand, Planung, Bau und Unterhaltung traditionell im Mittelpunkt des Kongresses. Das
zentrale Thema des Kongresses war in diesem Jahr die Beschleunigung und Digitalisierung der
Genehmigungsverfahren im Infrastrukturbereich. Über die einhergehenden
Herausforderungen und Chancen diskutierten neben Vertretern der Politik und Wirtschaft
auch BSVI-Präsident Bernhard Knoop in Podiumsgesprächen.
Building Information Modeling, kurz BIM, ist ein zentrales Instrument zur Digitalisierung von
Bau- und Planungsprozessen im Hoch- und Tiefbau. „BIM kann uns helfen besser und schneller
zu werden“, sagte Knoop, „Daher: Konsequente Umsetzung von BIM. Neues wagen. Mutig
vorangehen. Schritt für Schritt!“
Die Digitalisierung spielt eine zentrale Rolle bei der Modernisierung und Effizienzsteigerung
von Planungs- und Bauprozessen im Straßen- und Ingenieurbau. Trotz des riesigen Potenzials
sind die Fortschritte der Digitalisierung der Straßenplanung noch immer unzureichend. Aktuell
erfolgen viele Schritte von Planung und Bau von Straßen und Brücken noch analog oder mit
digitalen, zum Teil nicht kompatiblen Insellösungen. Diese Digitalisierungslücken und
Medienbrüche führen zu Informationsverlusten, Mehrfachbearbeitungen und
Synergieverlusten in der Zusammenarbeit der verschiedenen Akteure und letztlich zu
Verzögerungen, Ineffizienzen und Mehrkosten in der Bauausführung.
Thema eines Podiumsgespräches an dem Bernhard Knoop die Positionen der BSVI vertrat
lautete: “Planungs- und Genehmigungsbeschleunigung – ist ein Durchbruch in Sichtweite?“
„Bei Neubauprojekten reden sehr viele Menschen, viele Stellen und Träger öffentlicher
Belange mit und sind zu beteiligen. Das führt zu langen Abstimmungsprozessen“, stellt Knoop
fest, „Ziel muss es sein, Prozesse zu bündeln und verbindliche Fristen für Stellungnahmen
Dritter einzuführen.“
Klageverfahren gegen Planfeststellungsbeschlüsse sind oft Gründe für lange Planungszeiten.
Ebenso sieht Knoop in der sich stets ändernden Rechtslage und neuen Gesetzeslage
Widerstände im Planungsprozess. Neue Bestimmungen und Urteile führen nicht selten zu
Überarbeitung von laufenden Planungsprozessen. Digitale Prozesse in Verwaltungsverfahren
könnten Zeitverluste optimieren. Die Verwaltung könnte durch Digitalisierung schneller
werden, Kräfte freisetzen und auch KI öfter einsetzen.
Auf die Frage, ob es an der Finanzierung oder an den Planungskapazitäten liegen antwortete
Knoop: „An beidem, Geld und Personal fehlen. Wir könnten überall mehr Ingenieure
gebrauchen. Die Konkurrenz zwischen Verwaltung und Privatwirtschaft ist da. Jeder sucht
Personal. Die tarifliche Einstufung und die Bezahlung der Mitarbeiter spielt gerade bei den
Verwaltungen eine Rolle. In der Privatwirtschaft wird oft mehr gezahlt. Mehr Digitalisierung
kann uns helfen besser zu werden. Wir müssen nur den Mut haben unsere Prozesse
digitalfähig und digitaler zu machen. Mut für einen größeren Einsatz der Digitalisierung und
der KI.“
Abschließend stellte Knoop fest, Ingenieure sind lösungsorientiert. Sie wollen umsetzen. Sie
suchen immer einen Weg, um zum Ziel zu kommen. Sie brauchen aber neue Werkzeuge.
Planungsprozesse vereinfachen. Kompetenzen bündeln.
Abschließend verwies Knoop auf ganz konkrete Vorschläge, die die BSVI als Antworten auf die
fünf Kernthemen unserer tagtäglichen Arbeit bei der Planung und der Umsetzung von
Infrastrukturprojekten erst im März 2025 formuliert hat:
• Mehr Sicherheit und Kontinuität bei der Finanzierung
• Wirksame Reformen im Genehmigungs- und Planungsrecht
• Reform des Vergaberechts
• Mehr Digitalisierung beim Planen und Bauen
• Wirksames Handeln gegen Fachkräftemangel
Infos unter:
Mehr Mut für ein beschleunigtes und effizientes Planen und Bauen! – BSVI